Schulinterne Lehrpläne
An unserer Europaschule Dortmund ist die UNESCO-Ausrichtung fester Bestandteil aller schulinternen Lehrpläne. Jedes Fach beherzigt eine fachliche UNESCO-Ausrichtung, sodass Schüler*innen die Werte von Menschenrechten, globaler Verantwortung, kultureller Vielfalt und Nachhaltigkeit im jeweiligen Kontext verinnerlichen und reflektieren können.
Dies wird garantiert, indem die Nachhaltigkeitsziele (SDGs)themenspezifisch in allen schulinternen Lehrplänen verankert wurden. Dadurch wird sichergestellt, dass Nachhaltigkeitsziele kontinuierlich und systematisch im konventionellen Unterricht umgesetzt werden.
Darüber hinaus bieten wir eine Vielzahl an pädagogischen Konzepten und Projekten mit UNESCO-Ausrichtung an. Bei vielen Projekten gibt es Schnittmengen zu mehreren UNESCO-Säulen. Dennoch soll die nachfolgende Übersicht helfen, sich im Rahmen unserer breiten UNESCO-Ausrichtung zu orientieren:

1. Säule: Menschenrechtsbildung und Demokratieerziehung
Als UNESCO-Projektschule verstehen wir uns als Lern- und Lebensraum, in dem die Werte der Menschenrechte und der Demokratie nicht nur theoretisch vermittelt, sondern im Schulalltag aktiv gelebt werden. Unser Ziel ist es, junge Menschen zu befähigen, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen, gesellschaftliche Prozesse kritisch zu reflektieren und sie aktiv mitzugestalten. Dabei orientieren wir uns an der UNESCO-Säule „Menschenrechtsbildung und Demokratieerziehung“ und haben hierfür ein breites Spektrum an unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Angeboten etabliert.
Verankerte Projekte und Konzepte
Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage
Unsere Schule ist Teil des bundesweiten Netzwerks „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Damit setzen wir ein sichtbares Zeichen gegen Diskriminierung und für ein respektvolles, tolerantes Miteinander.
Schüler*innenparlament und Klassenrat
Demokratie wird bei uns praktisch erfahrbar. Über den fest im Unterricht verankerten Klassenrat organisieren wir ein Schüler*innenparlament, in dem die Klassensprecher*innen als Abgeordnete aller Klassen aktiv an schulischen Entscheidungsprozessen beteiligt sind. So lernen unsere Schüler*innen, ihre Interessen zu vertreten, Verantwortung zu übernehmen und demokratische Abläufe einzuüben.
Schülerpartizipation in verschiedenen Diensten und Rollen
Wir eröffnen vielfältige Möglichkeiten zur aktiven Mitgestaltung des Schullebens:
Schulsanitätsdienst
Er ermöglicht es den Schüler*innen, Verantwortung für die Mitschüler*innen zu übernehmen und in Notfällen schnell Erste Hilfe zu leisten. Er stärkt Gemeinschaftssinn, Empathie und soziale Kompetenz und sorgt zugleich für mehr Sicherheit im Schulalltag. Zudem werden die Sanitäter*innen in Erster Hilfe geschult und gewinnen wertvolle praktische Erfahrungen für ihr späteres Leben. Besonders stark werden hierbei die SDGs 3 (Gesundheit und Wohlergehen) und 4 (Hochwertige Bildung) erfüllt.
Streitschlichtung
Bei uns an der Schule werden die Schüler*innen zu Streitschlichtern ausgebildet. Sie helfen ihren Mitschüler*innen, Streitigkeiten fait, respektvoll und ohne Gealt zu klären. So tragen sie zu einem besseren Miteinander, mehr Sicherheit und einer positiven Schulatmosphäre bei. Besonders SDG 16 (Frieden und Gerechtigkeit) wird durch diese wertvolle Arbeit erfüllt.
Medienscouts
Freiwillige Schüler*innen werden bei uns zu Medienscouts ausgebildet. Sie unterstützen in der persönlichen Beratung, aber auch durch eigens durchgeführte Workshops ihre Mitschüler*innen im sicheren und verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien. Sie informieren z.B. über Datenschutz, Cybermobbing und soziale Netzwerke und stehen bei Fragen oder Problemen beratend zur Seite. Besonders stark werden durch diese Arbeit die SDGs 4 (Hochwertige Bildung) und 16 (Frieden und Gerechtigkeit) erfüllt.
Bildungstandems (Schüler helfen Schülern)
Bei den Bildungstandems werden
freiwillige Schüler*innen der 8. Jahrgangsstufe zu Coaches
ausgebildet, um dann Grundschüler*innen an
die Hand zu nehmen und sie im Schulalltag zu unterstützen. Dadurch entsteht eine gehaltvolle interdependente pädagogische Synergie: Während die Grundschüler*innen von dieser Alltagsunterstützung profitieren, schulen die Heranwachsenden der 8. Jahrgangsstufe ihre eigenen sozialen Kompetenzen.
Sporthelferausbildung
Freiwillige Schüler*innen der 8. Jahrgangsstufe werden von einer qualifizierten Lehrkraft zu Sporthelfer*innen ausgebildet.
UNESCO-Unterricht in den Jahrgängen 5 und 6
Um bereits die Jüngsten für die Werte der UNESCO zu sensibilisieren, haben wir einen speziellen Unterricht eingerichtet, der Themen wie Menschenrechte, Vielfalt, Frieden und Nachhaltigkeit altersgerecht behandelt.
Planung von UN-Welttagen
Das Schüler*innenparlament gestaltet jedes Jahr zwei UN-Welttage. Diese Projekte werden von den Lernenden selbstständig entwickelt und umgesetzt. Im Schüler*innenparlament wird diskutiert und letztlich auch beschlossen, welche UN-Welttage die Schüler*innen im jeweiligen Schuljahr planen. Im Schuljahr 2024/25 wurden drei UN-Welttage gefeiert, der „Tag der Vielfalt“, „Tag der Demokratie“ und der „Holocaustgedenktag“.
Demokratiewerkstatt
In unserer Demokratiewerkstatt erhalten Schüler*innen die Möglichkeit, eigene Ideen und Projekte zu entwickeln, zu planen und umzusetzen. Hier wird Demokratie als aktiver Prozess erfahrbar: von der Ideenfindung über die Organisation bis hin zur Präsentation der Ergebnisse. Zugleich wird in der Demokratiewerkstatt auch die Schüler*innenfirma betrieben, die fair gehandelte Produkte an ausgewählten Tagen des Schuljahres (z.B. Elternsprechtage, Tag der offenen Tür, Schulfest) an die Schulgemeinde verkauft.
Gesundheitserziehung und Prävention
Menschenrechtsbildung umfasst für uns auch die Förderung der körperlichen und seelischen Gesundheit. Daher bieten wir jedes Jahr für die Jahrgänge 7 und 8 ein umfassendes Sexualkundeprojekt sowie ein Projekt zur Suchtprävention an, die beide auf Aufklärung, Selbstbestimmung und Schutz der eigenen Persönlichkeit abzielen.
Vorlesewettbewerb im 6. Jahrgang
Unsere Schule bietet im 6. Jahrgang einen Vorlesewettbewerb sowohl in Deutsch als auch in Englisch an. Dabei können die Schüler*innen ihre Freude an Sprache, Literatur und Ausdruckskraft unter Beweis stellen. Der Wettbewerb fördert Lesekompetenz, Sprachbewusstsein und die Fähigkeit, Inhalte lebendig zu vermitteln – wichtige Schlüsselqualifikationen für Bildung und gesellschaftliche Teilhabe.
Als Schule im Sinne der UNESCO-Bildungsziele verstehen wir den Vorlesewettbewerb nicht nur als Wettbewerb, sondern als Beitrag zu interkulturellem Lernenund friedlicher Verständigung. Durch das Lesen in Deutsch und Englisch wird Mehrsprachigkeit gestärkt, kulturelle Vielfalt sichtbar gemacht und das Bewusstsein für Sprache als verbindendes Element gefördert. Diese pädagogische Arbeit leistet einen Beitrag, um besonders folgende Nachhaltigkeitsziele zu erreichen: Nachhaltigkeitsziel 4 (hochwertige Bildung) und 10 (weniger Ungleichheit).
2. Säule: Interkulturelles Lernen, Zusammenleben in Vielfalt
Allein aus unserem Schulmotto „In Vielfalt geeint“ ergibt sich unsere Haltung, dass Vielfalt ist für uns eine Bereicherung darstellt. Als UNESCO-Projektschule verstehen wir uns als ein Ort, an dem kulturelle, soziale und individuelle Unterschiede respektiert und als Chance für gemeinsames Lernen genutzt werden. Unter der UNESCO-Säule „Interkulturelles Lernen und Zusammenleben in Vielfalt“ schaffen wir Strukturen, die Inklusion, Integration, gegenseitiges Verständnis und individuelle Förderung gleichermaßen ermöglichen.
Verankerte Projekte und Konzepte
Unterstützungssysteme für individuelles Lernen und Teilhabe
Unser multiprofessionelles Team aus Sonderpädagog*innen, MPT-Kräften, Schulsozialarbeitenden und Schulbegleitungen unterstützt Schüler*innen sowohl beim schulischen Lernen als auch in persönlichen oder sozialen Herausforderungen. So wird gewährleistet, dass jede und jeder Lernende die bestmögliche Förderung erhält.
Beratungswoche im Jahrgang 5
In einer eigens eingerichteten Beratungswoche beobachten Fachkräfte die Lern- und Sozialentwicklung der neuen Fünftklässler*innen. Auffälligkeiten können so frühzeitig erkannt und gezielte Fördermaßnahmen eingeleitet werden, um jedes Kind optimal beim Ankommen an der Schule zu begleiten.
AG-Band nach Neigung und Interesse
Jedes Jahr bieten wir ein vielfältiges AG-Band, das die Schüler*innen frei nach ihren Interessen anwählen können. Dieses Angebot ermöglicht individuelle Schwerpunktsetzungen, eröffnet Räume für kulturelle, sportliche oder kreative Entfaltung und fördert die Begegnung unterschiedlicher Talente und Hintergründe. Auf diese Weise erhalten Schüler*innen oftmals eine Anerkennung, die ihnen im herkömmlichen Unterricht bisweilen verwehrt bleibt.
Interreligiöser und interkultureller Dialog
In den Jahrgängen 5 bis 7 besuchen wir mit unseren Klassen die Gotteshäuser der drei monotheistischen Weltreligionen. Durch diese Begegnungen mit gelebter Religion vor Ort lernen die Schüler*innen andere Glaubensrichtungen kennen und setzen sich mit Fragen von Respekt, Toleranz und interkulturellem Dialog auseinander.
LRS-Förderung
Zwei zertifizierte Lehrkräfte bieten eine hochqualifizierte LRS-Förderung nach Reuter-Liehran. Damit können Schüler*innen mit einer Lese-Rechtschreib-Schwäche gezielt und nach neuesten methodischen Standards unterstützt werden. Die Arbeit an der LRS-Förderung erfüllt zentrale Ziele der UNESCO, insbesondere im Bereich einer inklusiven, gerechten und hochwertigen Bildung: Chancengleichheit (SDG 4), Wertschätzung und Vielfalt (SDG 10) sowie eine Stärkung von Persönlichkeitsentwicklung und Selbstvertrauen
Lernzeitstunden in der Sekundarstufe I
In regelmäßigen Lernzeitstunden erhalten Schüler*innen die Möglichkeit, ihre Kompetenzen in den Kernfächern Deutsch, Mathematik, Englisch und Wahlpflicht zu vertiefen. So wird nicht nur das fachliche Fundament gestärkt, sondern auch eigenständiges Lernen und individuelle Schwerpunktsetzung gefördert.
Klassenpatenprogramm
Schüler*innen des Jahrgangs 9 übernehmen für ein Jahr die Patenschaft für die neuen Fünftklässler*innen. Sie stehen ihnen als Ansprechpartner*innen, Begleiter und Unterstützer zur Seite, wodurch Vertrauen geschaffen und das Miteinander gestärkt wird.
Qualitätssiegel im Umgang mit Schulverweigerern
Unsere Schule wurde vom Kontakt- und Beratungsverbund mit dem Qualitätssiegel im Umgang mit Schulverweigerung ausgezeichnet. Diese Anerkennung bestätigt unsere engagierte Arbeit, Schüler*innen in schwierigen Lebenssituationen zu begleiten und ihnen den Zugang zu schulischer Bildung zu ermöglichen. Im Zentrum stehen dabei individuelle Beratung, gezielte Unterstützung und die enge Zusammenarbeit mit Eltern, Fachkräften und außerschulischen Partnern. Als UNESCO-Schule verstehen wir Bildung als Menschenrecht und als Grundlage für ein gelingendes Leben. Der Einsatz gegen Schulverweigerung bedeutet, niemanden zurückzulassen und jedem Kind die Chance auf Teilhabe und Entwicklung zu geben.
3. Säule: Bildung für nachhaltige Entwicklung
Als UNESCO-Projektschule sehen wir es als unsere Aufgabe, junge Menschen zu verantwortungsbewusstem Handeln im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung zu befähigen. Wir möchten unsere Schüler*innen darin stärken, die Auswirkungen des eigenen Handelns auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft zu erkennen, kritisch zu reflektieren und aktiv Zukunft mitzugestalten. Die UNESCO-Säule „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ bildet dafür die Leitlinie unseres schulischen Engagements.
Verankerte Projekte und Konzepte
Schüler*innenfirma – Fairer Handel im Alltag
Unsere Schüler*innenfirma sensibilisiert die Schulgemeinschaft für den bewussten Umgang mit fair gehandelten Produkten. Durch den praktischen Verkauf, die Organisation von Aktionen und die Auseinandersetzung mit globalen Lieferketten lernen Schüler*innen ökonomische Zusammenhänge kennen und übernehmen Verantwortung für gerechtere Handelsstrukturen.
Schulgarten als Lern- und Lebensraum
Der Aufbau eines neuen Schulgartens ist ein zentrales Zukunftsprojekt unserer Schule. Ein Gewächshaus wurde bereits realisiert, Hochbeete, ein ‚Grünes Klassenzimmer’ und eine Wildbienen-AG sind im Aufbau. Zudem trägt unser Nistkästenprojektzum Schutz der Artenvielfalt bei. Der Schulgarten soll nicht nur praktisches Lernen in Biologie und Naturwissenschaften ermöglichen, sondern auch ein Ort der Begegnung, der Verantwortung und des nachhaltigen Handelns im Alltag sein.
Teilnahme an den BNE-Zukunftslandschaften
Als aktive Teilnehmer an den BNE-Zukunftslandschaften vernetzen wir uns mit anderen Schulen und Akteuren, um innovative Konzepte für nachhaltige Bildung weiterzuentwickeln. In enger Zusammenarbeit mit Qua-Lis NRW in Soest entstehen Impulse für die systematische Verankerung von BNE in unserem Schulalltag.
BNE-Fokusschule der Stadt Dortmund
Unsere Schule ist als BNE-Fokusschule der Stadt Dortmundausgezeichnet. Damit bekennen wir uns ausdrücklich zu den Zielen der Bildung für nachhaltige Entwicklungund setzen uns dafür ein, dass unsere Schülerinnen und Schüler Kompetenzen erwerben, um die Zukunft aktiv und verantwortungsvoll mitzugestalten. Über das regionale Bildungsbüro Dortmundsind wir mit anderen Schulen und Bildungseinrichtungen vernetzt. Dieser Austausch ermöglicht es uns, voneinander zu lernen, gemeinsame Projekte zu entwickeln und Synergien zu nutzen. Zudem nehmen wir regelmäßig an Workshops und Fortbildungen teil, in denen neue Impulse, Methoden und Materialien erarbeitet werden.
Lehrerfortbildung UNESCO / BNE
Nachhaltigkeit beginnt beim gemeinsamen Verständnis: Daher haben wir im Schuljahr 2024/25 eine schulinterne Lehrerfortbildung zum Thema „UNESCO und BNE“ durchgeführt. Ziel war es, Fachwissen zu vertiefen, neue Methoden kennenzulernen und BNE-Themen in den Unterricht aller Fächer stärker einzubinden. Zudem sollte das Gesamtkollegium eine Übersicht über die Vielfalt unserer pädagogischen Angebote erhalten, um davon ausgehend weitere Projekte zu initiieren oder die Bestehenden zu optimieren.
Solarrennen – Technik trifft Nachhaltigkeit
Einmal im Jahr veranstalten wir unser Solarrennen, bei dem Schüler*innen eigene Solarfahrzeuge konstruieren und erproben. Dabei verbinden sich naturwissenschaftliches Arbeiten, technische Kreativität und das Bewusstsein für erneuerbare Energien auf motivierende Weise.
Nachhaltige Ernährung – Kooperation mit „ReBional“
Mit dem Verein ReBional haben wir einen starken Partner gewonnen, um in unserer Mensa gesundes und nachhaltiges Essen anzubieten. Damit wird das Prinzip einer verantwortungsvollen Ernährung, die ökologisch, fair und regional gedacht ist, konkret im Schulalltag umgesetzt.
Digitale Lernräume – Maker Spaces und Kooperation mit der FH Dortmund
Unsere Schule möchte zukünftig verstärkt auch digitale Lernräume, die den Schüler*innen kreative und praxisnahe Zugänge zu neuen Technologien eröffnen, planen. Ein zentraler Baustein sind dabei Maker Spaces, die wir über eine bereits bestehende Kooperation mit der FH Dortmund gestalten möchten.
In einer Zukunftswerkstatt intendieren wir, den Einsatz innovativer Medien und Werkzeuge – darunter 3D-Drucker,VR-Brillen und weitere digitale Technologien – zu praktizieren. Die Arbeit soll dabei konsequent projektorientiert erfolgen mit dem Ziel, dassSchüler*innen eigene Ideen entwickeln, diese praktisch umsetzen und somit technische Kompetenzen, Teamarbeit, Problemlösung und kreatives Denken erlernen.
Mit diesem Ansatz verbinden wir schulisches Lernen mit den Anforderungen einer digital geprägten Welt. Unsere Schule wird so zu einem Ort, an dem junge Menschen nicht nur digitale Kompetenzen erwerben, sondern auch Zukunft gestalten.
4. Säule: Global Citizenship Education
Als UNESCO-Projektschule verstehen wir Bildung als einen Beitrag zur aktiven Gestaltung einer gerechten, friedlichen und nachhaltigen Welt. Unter der UNESCO-Säule „Global Citizenship Education“ fördern wir bei unseren Schüler*innen die Fähigkeit, über den eigenen Horizont hinauszublicken, globale Zusammenhänge zu verstehen und Verantwortung als Weltbürger*innen zu übernehmen.
Verankerte Projekte und Konzepte
Europäische Austauschprogramme
Unsere Schule pflegt lebendige Kontakte ins europäische Ausland. Austauschprogramme führen unsere Schüler*innen regelmäßig in die Slowakei, nach Frankreich und nach Ungarn. Diese Begegnungen bieten die Möglichkeit, fremde europäische kennenzulernen, Sprachkenntnisse zu erweitern und europäische Werte von Gemeinschaft, Demokratie und Zusammenhalt zu erfahren.
Überseeaustausch nach Guadeloupe
Ein besonderer Höhepunkt ist unser alle zwei Jahre stattfindender Austausch nach Guadeloupe. Hier steht nicht nur der kulturelle Austausch im Vordergrund, sondern auch die Auseinandersetzung mit historischen Themen wie Sklavenarbeitund kolonialer Vergangenheit. Die Schüler*innen entwickeln dadurch ein tiefes Verständnis für globale Gerechtigkeit, Erinnerungskultur und die Bedeutung einer gemeinsamen Verantwortung für die Zukunft.
Geplante Kooperation mit einer Deutschen Schule in Chile
Aktuell bauen wir eine Kooperation mit der Deutschen Schule in Santiago (Colegio Aleman de Santiago, Chile)auf. Ziel ist es, den kulturellen Austausch weiter auszubauen und die globale UNESCO-Perspektive unserer Arbeit entscheidend zu erweitern. Damit möchten wir den Schüler*innen noch intensivere Einblicke in weltweite Zusammenhänge ermöglichen.
Effort-A-Programm
Durch unsere Teilnahme am Effort-A-Programm haben wir unsere internationale Vernetzung erweitert und neue Impulse für das Lernen in globalen Zusammenhängen gewonnen.
Crossing Culture (CC)
Mit „Crossing Culture“ haben wir eine zusätzliche Unterrichtsstunde im Stundenplan fest verankert. Ziel ist es, andere Kulturen kennenzulernen, interkulturelle Kompetenzen zu stärken und einen offenen, neugierigen Blick auf die Welt zu entwickeln.
Erinnerungskultur als Brücke in die Zukunft
Ein zentrales Element unserer UNESCO-Arbeit ist die aktive Erinnerungskultur. In enger Kooperation mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, der Stadt Dortmund sowie der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache setzen sich die Schüler*innen aktiv mit den individuellen Schicksalen sowjetischer Zwangsarbeiter auseinander, die während des Zweiten Weltkrieges in Dortmund lebten und starben.
Im Projekt „Gegen das Vergessen“ erhalten die Opfer jeweils einen Namensziegel aus Ton, wodurch die Angehörigen einen Ort der Trauer und des Erinnerns finden. Für dieses Engagement wurde unsere Schule mit dem Nachhaltigkeitssiegel der Stadt Dortmund ausgezeichnet.
Darüber hinaus gestalten unsere Schüler*innen jedes Jahr die Gedenkfeier am Volkstrauertag auf dem Hauptfriedhof Dortmund aktiv mit und übernehmen Verantwortung für ein würdiges Erinnern aller Kriegstoten.
Ein besonderer Höhepunkt im Schuljahr 2024/25 war der Besuch von Alwin Meyer, der über die Überlebensgeschichten von Kindern in Auschwitz berichtete. Diese Begegnung hinterließ nachhaltige Eindrücke bei den Jugendlichen und machte die Bedeutung lebendiger Erinnerungskultur auf eindrückliche Weise erfahrbar.
Gedenkstättenfahrten nach Prag und Theresienstadt
In den vergangenen Jahren haben wir in den Jahrgangsstufen 10 und Q1zahlreiche Fahrten nach Prag durchgeführt. Ein zentraler Bestandteil dieser Reisen ist der Besuch der Gedenkstätte in Theresienstadt.
Dort setzen sich unsere Schülerinnen und Schüler aktiv mit der Geschichte des Nationalsozialismus, der Verfolgung und dem Leid der Opfer auseinander. Die Auseinandersetzung vor Ort ermöglicht eine besonders eindrückliche Form des Lernens: Geschichte wird erfahrbar, Erinnerung lebendig, und Verantwortung für Gegenwart und Zukunft greifbar.
So leisten die Fahrten einen wichtigen Beitrag zur Erinnerungskultur an unserer Schule und stärken Werte wie Toleranz, Menschenwürde und Zivilcourage– zentrale Grundlagen für ein friedliches und respektvolles Miteinander.
5. Säule: Freiheit und Chancen im digitalen Zeitalter
Als UNESCO-Projektschule verstehen wir digitale Bildung nicht nur als die Vermittlung technischer Fertigkeiten, sondern vor allem als einen Beitrag zur verantwortungsbewussten und reflektierten Nutzung digitaler Medien. Unter der Säule „Freiheit und Chancen im digitalen Zeitalter“ möchten wir Schüler*innen befähigen, Chancen der Digitalisierung zu nutzen, Risiken kritisch zu hinterfragen und sich sicher sowie verantwortungsvoll in der digitalen Welt zu bewegen.
Verankerte Projekte und Konzepte
Medienscouts
An unserer Schule werden regelmäßig Schüler*innen zu Medienscouts ausgebildet. Sie stehen ihren Mitschüler*innen als kompetente Ansprechpartner*innen zur Verfügung, sensibilisieren bei Problemen im Umgang mit digitalen Medien und leisten vor allem präventive Arbeit. In eigens durchgeführten Workshops geben sie ihr Wissen weiter und tragen so zu einer Schulkultur der Achtsamkeit, Eigenverantwortung und digitalen Kompetenz bei.
Jährliche Medienworkshops
Ergänzend führen wir in jedem Jahrgang jährlich themenspezifische Medienworkshops durch. Dabei werden altersgerecht Themen wie Cybermobbing, Datenschutz, Fake News, Social Media oder digitale Selbstbestimmung behandelt. So stellen wir sicher, dass unsere Schüler*innen kontinuierlich Kompetenzen im sicheren Umgang mit digitalen Medien erwerben und kritisch-reflektiert handeln lernen.
Konsequentes Handyverbot im Schulalltag
Wir haben uns bewusst für ein konsequentes Handyverbot auf dem gesamten Schulgelände entschieden. Damit schaffen wir einen geschützten Lern- und Lebensraum, in dem Konzentration, soziale Interaktion und persönliche Begegnungen im Vordergrund stehen. Gleichzeitig verzichten wir jedoch keineswegs darauf, die Jugendlichen im Umgang mit modernen Medien zu schulen – im Gegenteil: Durch unsere Medienscouts, Workshops und Präventionsarbeit setzen wir auf eine bewusste, begleitete und reflektierte Medienbildung.
6. Säule: UNESCO-Welterbeerziehung
Die Auseinandersetzung mit dem kulturellen Erbe der Menschheit ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit als UNESCO-Projektschule. Unter der Säule „Welterbeerziehung“ möchten wir unsere Schüler*innen für den Wert kultureller Ausdrucksformen, historischer Stätten und natürlicher Lebensräume sensibilisieren. Ziel ist es, Respekt gegenüber dem Erbe der Vergangenheit zu fördern, Verantwortung für dessen Bewahrung zu entwickeln und das kulturelle Leben aktiv mitzugestalten.
Verankerte Projekte und Konzepte
Kooperation mit dem Theater Dortmund
In Zusammenarbeit mit dem Theater Dortmund sowie einmalig dem NRW Juniorballett entwickeln unsere Schüler*innen regelmäßig eigene künstlerische Gestaltungen zu Tanz und Theater. Dabei erwerben sie nicht nur praktische Ausdrucksfähigkeit, sondern lernen auch die Bedeutung von Kunst und Kultur als Teil des menschlichen Erbes kennen.
Darüber hinaus pflegt die Europaschule Dortmund eine Kooperation sowohl zum Museum Ostwall sowie „Schule und Kultur. Dabei initiieren wir gemeinsam regelmäßig mit Künstler*innen aus verschiedenen Bereichen des Tanzes und der bildenden Kunst Projekte.
Im Schuljahr 2025/26 startet die Europaschule in Kooperation mit drei weiteren Dortmunder Schulen (Gesamtschule Brüninghausen, Helmholtz-Gymnasium, Gesamtschule Scharnhorst) das Theaterfestival „moving together“.
Zirkusprojekt
Seit vielen Jahren besteht eine engagierte Schülergruppe, die eigene Zirkusvorstellungenplant, einstudiert und im Rahmen von Schulveranstaltungen aufführt. Dieses Projekt verbindet Kreativität, Teamarbeit und kulturelles Erleben auf besondere Weise und ist ein fester Bestandteil unseres kulturellen Profils.
Exkursionen zu Welterbestätten
Durch Ausflüge zu UNESCO-Welterbestätten – etwa zum Heiligen Meer oder zur Zeche Zollverein – eröffnen wir unseren Schüler*innen direkte Begegnungen mit bedeutenden Natur- und Kulturstätten. Diese Exkursionen verdeutlichen anschaulich, wie wichtig die Bewahrung dieses Erbes für kommende Generationen ist, und machen die UNESCO-Ideale erfahrbar.
Darüber hinaus führt unsere Schule regelmäßig Fahrten zum Archäologischen Park Xanten durch. Als Teil des UNESCO-Welterbes macht er die römische Geschichte lebendig und bietet unseren Schüler*innen spannende Einblicke in Kultur und Alltag der Antike.