Gedenken an alle Opfer von Krieg und Gewalt am Volkstrauertag

Artikel von Stefan Schneider

Auch in diesem Jahr haben Schüler*innen der Europaschule die zwei zentralen Gedenkfeiern am Volkstrauertag mitgestaltet, um an alle Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft zu erinnern sowie ein Zeichen der Solidarität und des Friedens zu setzen.

Um 10:30 Uhr trafen sich Schüler*innen aus der 8. Jahrgangsstufe sowie der Q1 zusammen am Eingang des Hauptfriedhofs. Trotz des strömenden Regens und der auch für den November ungewöhnlich schlechten Witterungsverhältnisse gingen wir pünktlich gemeinsam los und waren etwa gegen 10:50 Uhr am ersten Teil der Gedenkfeier. Dort erinnerten wir uns erstmals an alle Menschen, die in Kriegen und durch Gewalt weltweit ihr Leben verloren haben. Neben uns als Schüler*innen der Europaschule waren weitere Vertreter*innen aus Politik, Gesellschaft und der Bundeswehr anwesend. Bürgermeister Schilff hielt eine Rede, in der er die Wichtigkeit unseres Engagements für Gegenwart und Zukunft akzentuierte: „Das Erinnern an die Opfer vergangener Kriege und Gewaltherrschaften ist nicht nur eine Verpflichtung gegenüber der Geschichte, sondern auch eine Mahnung an uns alle, uns jeden Tag für den Frieden und die Demokratie einzusetzen.“

Musikalisch wurde Zeremonie durch den Dortmunder Männergesangverein sowie vier junge Musiker*innen von DORTMUND MUSIK unterstützt, die u.a. durch das Lied „Halleluja“ einen beeindruckenden Beitrag leisteten.   

Zugleich stellten wir uns während des ersten Teils der Gedenkfeier ganz bewusst vor die ebenfalls anwesenden Rechtextremisten und Nationalisten, die sich bis heute weigern, der in den Weltkriegen ausländischen Gefallenen zu gedenken. Auf diese Weise wollten wir ein klares Signal senden und unseren Protest gegen diese menschenverachtenden Haltungen ausdrücken. Um etwa 11:30 Uhr begaben wir uns dann gemeinsam auf einen Friedensmarsch zum zweiten Teil der Gedenkfeier – und zwar zum Internationalen Friedhof am Rennweg. Dort präsentierten wir am Mahnmal für die sowjetischen Opfer von Gewalt und Krieg einen Wortbeitrag sowie das Totengedenken. Dazu sei gesagt, dass auf den Rasenflächen rund um das Mahnmal Schüler*innen aus den vorangegangenen Jahrgängen Namensziegel aus Ton für einige der im Nationalsozialismus in Dortmund gefallenen und auf dem Hauptfriedhof in einem Massengrab vergrabenen 5.095 sowjetischen Kriegsgefangenen erstellt haben. Mit dieser praktischen Arbeit, aber auch mit unseren Gedanken und Worten möchten wir den Opfern eine Identität zurückzugeben und ihre individuellen Geschichten mitsamt dem Leid, das die sowjetischen Bürger*innen in Dortmund erfahren mussten, wachhalten. Schüler*innen der Musik-AG sangen zudem das Lied „Imagine“ und leisteten eine wichtige Unterstützung in unserer gemeinsamen Erinnerungsarbeit.

Eine Schülerin hält eine Rede zum Volkstrauertag.
Foto: Leopold Achilles
Teilnehmer des Volkstrauertages hören die Rede einer Schülers.
Foto: Leopold Achilles