Europaschule Dortmund aktiv beim 6. Demokratietag NRW
Demokratie in der Praxis erleben – diese Chance nutzten die Mitglieder des Schüler*innenparlaments der Europaschule Dortmund am 6. Demokratietag NRW, der im Robert-Schuman-Berufskolleg stattfand. Gemeinsam mit zahlreichen anderen Jugendlichen setzten sich die Schülerinnen der Europaschule intensiv mit Fragen der politischen Teilhabe und Mitgestaltung auseinander. Die Veranstaltung bot eine Vielzahl an Workshops, die das politische Bewusstsein und die rhetorischen Fähigkeiten der Teilnehmenden förderten. Besonders wertvoll war für die Schüler*innen jedoch die Teilnahme an drei Workshops: „Umgang mit herausfordernden Situationen im Unterricht“, „Butterfly Project“ und „Jugend debattiert“.
In dem Workshop „Umgang mit herausfordernden Situationen im Unterricht“ erarbeiteten LehrerInnen und SchülerInnen gemeinsam Strategien für den Umgang mit schwierigen Situationen im Schulalltag. Eine Präsentation bot zunächst allgemeine Informationen und wichtige Richtlinien, die bei Konflikten oder problematischen Situationen zu beachten sind. Besonderes Augenmerk lag auf dem sogenannten Dreischritt als strukturierte Vorgehensweise: Situation erkennen – Angemessen handeln – Nachbereiten und reflektieren. Anhand konkreter Fallbeispiele wurden die Teilnehmenden anschließend in gemischte Kleingruppen aufgeteilt. Jede Gruppe bearbeitete ein Fallbeispiel aus den Themenbereichen Verschwörungstheorien, Antisemitismus und Homophobie. Dabei ging es darum, den Dreischritt anzuwenden und eine angemessene Reaktion auf die jeweilige Herausforderung zu entwickeln.
Im Workshop zum „Butterfly Project“ hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, an diesem weltweit bekannten Erinnerungsprojekt aktiv mitzuwirken. Das Projekt wurde in den USA ins Leben gerufen und erinnert an die 1,9 Millionen Kinder und Jugendlichen, die während des Holocaust ums Leben kamen. Basierend auf dem Gedicht „Der Schmetterling“ von Pavel Friedman gestalteten die Teilnehmenden Tonschmetterlinge, die bunt bemalt und anschließend an öffentlichen Orten ausgestellt werden, um die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten. Der Workshop vermittelte nicht nur historische Hintergründe, sondern regte auch zu Diskussionen über die Bedeutung von Erinnerungsarbeit in der heutigen Zeit an. Die kreative Auseinandersetzung mit dem Thema sensibilisierte die Teilnehmer*innen für den Wert von Vielfalt und Toleranz.
Der Workshop „Jugend debattiert“ vermittelte den Teilnehmenden die Grundlagen einer erfolgreichen Debatte. Zu Beginn wurde der Ablauf einer Debatte analysiert, gefolgt von der Formulierung spannender Streitfragen, wie beispielsweise: „Sollte ein generelles Handyverbot in Schulen eingeführt werden?“ „Sollte Demokratiebildung als eigenständiges Fach in den Schulen etabliert werden?“ Nach der Erarbeitung von Pro- und Contra-Argumenten für die zweite Frage hatten die Teilnehmer*innen Zeit, sich die Argumente einzuprägen und in Kleingruppen praktische Debatten durchzuführen. Die Schülerinnen lernten dabei, wie man eine Diskussion strukturiert und sachlich argumentiert, statt nur emotional zu diskutieren.
Ein Highlight des Tages war das persönliche Gespräch mit der nordrhein-westfälischen Bildungsministerin Dorothee Feller (CDU). In einer Diskussionsrunde tauschten die SchülerInnen gemeinsam mit Frau Badreddine und Herrn Cifuentes Lucic, den Leitenden des Schüler*innenparlaments, ihre Erfahrungen und Erfolge in der Demokratiearbeit an der Europaschule Dortmund aus. Das Schülerinnenparlament der Europaschule Dortmund leistet seit Jahren einen wertvollen Beitrag zur Förderung von demokratischen Werten und politischer Partizipation. Die SchülerInnen setzen sich dafür ein, dass ihre Mitschülerinnen in Entscheidungsprozesse eingebunden werden und so Demokratie aktiv erleben können. Der Demokratietag bot den Schülerinnen nicht nur die Möglichkeit, neue Impulse für ihre Arbeit zu erhalten, sondern auch das Bewusstsein, dass ihr Engagement wertgeschätzt wird – von der Schulgemeinschaft ebenso wie von politischer Seite.